Freitag, 3. Oktober 2014

ABBA House - tiefere Einblicke


Grundlegende Infos habt ihr von mir ja schon bekommen, aber nun möchte ich euch einen tieferen Einblick gewähren und euch einfach mal erzählen, was ich hier denn den ganzen lieben langen Tag so mache.

Geweckt werde ich um 4 Uhr morgens von unseren zwei Hähnen, die munter um die Wette schreien. Der Schlafplatz unserer Hühner ist nämlich leider vor unserem Zimmer auf einem Baum,sodass man sie morgens einfach nicht überhören kann. Glücklicherweise dauert diese Prozedur nur etwa 15 Minuten, sodass man danach wieder gut weiterschlafen kann. In der Regel stehe ich dann so gegen 7 Uhr auf und seit heute habe ich mir sogar vorgenommen jeden morgen vor der Arbeit, die um 8 beginnt, joggen zu gehen. Mal sehen, wie lange ich das so durchhalte. Mir graut es nämlich davor, wie viele andere Freiwillige hier, während meines Jahres 10 Kg zuzunehmen. Und auch meine Arbeitskolleginnen wiederholen ständig, dass ich einen „African Body“ bekommen werde.



Kommen wir mal weg von meinen „Gewichtsproblemen“ und widmen uns meinem Tagesablauf.

Um ca 8 Uhr beginnen Laura und ich mit der hauseigenen Nursery School (Kindergarten). Hier befinden sich immer unterschiedlich so zwischen 4-8 der jüngeren Kinder (2-3 Jahre alt). Es wird versucht, die älteren Kinder in den örtlichen Kindergarten zu bringen, jedoch werden dafür immer wieder Sponsoren gesucht, die dies finanzieren. Oftmals wird kein Sponsor gefunden, sodass die älteren Kinder bei uns mit den jüngeren zusammen im Kindergarten sind und oftmals unterfordert sind. Also wenn jemand dies liest und gerne den Kindergartenbesuch eines Kindes finanzieren möchte, bitte bitte melden!



Unsere School beginnt immer mit der Begrüßung und der Bible Story. Hierbei wird versucht, den Kindern Gott und die Bibel näherzubringen und es wird immer wieder betont, dass Gott sie liebt und auf sie aufpasst. Auch wenn die Kinder den Inhalt der Geschichten oft aufgrund der Sprachbarriere nicht verstehen, ist dies genau DAS, was sie verstehen und es ist in deren Situation auch einfach das Wichtigste.

Nach der Geschichte wird dann gesungen. Am liebsten singen die Kinder „I am special, I am special, don't you see? Someone very special 'cause God made me.“

Danach üben wir mit den Kindern ,je nach Thema der Woche, Farben, Zahlen, Formen, Tiernamen und und und. Manchmal wird auch gebastelt, sich verkleidet oder worauf man einfach grade Lust hat. Der Kreativität wird keine Grenzen gesetzt. :)

Nach dem morgendlichen Snack gehen wir dann nach draußen in unseren wunderschönen Garten, in dem ein Trampolin, Sandkiste, Schaukeln und Klettergerüste zu finden sind. Dort wird dann bis zur Lunchtime gespielt und getobt. Vor jedem Essen wird gebetet: „For the food we're about to receive we thank you, oh Lord, Amen.“ Nach dem Essen halten die Kleinen ihren Mittagsschlaf und Laura und ich haben dann ein bisschen Zeit zu entspannen.



Nachmittags kommt dann nochmal ordentlich was auf uns zu: Die Jungs von der Schule abholen.

Man muss sich vorstellen: Hinweg 10 Minuten, Rückweg 45 Minuten. Mittlerweile sind es 6 Jungs, die wir mehr oder weniger hinter uns herziehen müssen oder die wir davor bewahren müssen, vor die Autos zu springen. Wenn wir dann wieder im ABBA House angekommen sind ist die Erleichterung groß und wir sind auch schon fast am Ende unseres Arbeitstages angekommen. Manchmal helfen wir dann noch, die Kinder zu waschen, Zähne zu putzen und ins Bett zu bringen, aber eigentlich haben wir um 17 Uhr Feierabend. Es kommt dann eben immer noch darauf an, wie viel Kraft man noch besitzt.

Aber egal, wie anstrengend die Arbeit manchmal ist, ich bin mir absolut sicher, dass ich die richtige Wahl getroffen habe und ich hierhergekommen bin. Jedes einzelne Lächeln der Kinder macht auch mich zufrieden und ich freue mich, für sie da sein zu dürfen.