Grundlegende Infos habt ihr von mir ja
schon bekommen, aber nun möchte ich euch einen tieferen Einblick
gewähren und euch einfach mal erzählen, was ich hier denn den
ganzen lieben langen Tag so mache.
Geweckt werde ich um 4 Uhr morgens von
unseren zwei Hähnen, die munter um die Wette schreien. Der
Schlafplatz unserer Hühner ist nämlich leider vor unserem Zimmer
auf einem Baum,sodass man sie morgens einfach nicht überhören kann.
Glücklicherweise dauert diese Prozedur nur etwa 15 Minuten, sodass
man danach wieder gut weiterschlafen kann. In der Regel stehe ich
dann so gegen 7 Uhr auf und seit heute habe ich mir sogar
vorgenommen jeden morgen vor der Arbeit, die um 8 beginnt, joggen zu
gehen. Mal sehen, wie lange ich das so durchhalte. Mir graut es
nämlich davor, wie viele andere Freiwillige hier, während meines
Jahres 10 Kg zuzunehmen. Und auch meine Arbeitskolleginnen
wiederholen ständig, dass ich einen „African Body“ bekommen
werde.
Kommen wir mal weg von meinen
„Gewichtsproblemen“ und widmen uns meinem Tagesablauf.
Um ca 8 Uhr beginnen Laura und ich mit
der hauseigenen Nursery School (Kindergarten). Hier befinden sich
immer unterschiedlich so zwischen 4-8 der jüngeren Kinder (2-3 Jahre
alt). Es wird versucht, die älteren Kinder in den örtlichen
Kindergarten zu bringen, jedoch werden dafür immer wieder Sponsoren
gesucht, die dies finanzieren. Oftmals wird kein Sponsor gefunden,
sodass die älteren Kinder bei uns mit den jüngeren zusammen im
Kindergarten sind und oftmals unterfordert sind. Also wenn jemand
dies liest und gerne den Kindergartenbesuch eines Kindes finanzieren
möchte, bitte bitte melden!
Unsere School beginnt immer mit der
Begrüßung und der Bible Story. Hierbei wird versucht, den Kindern
Gott und die Bibel näherzubringen und es wird immer wieder betont,
dass Gott sie liebt und auf sie aufpasst. Auch wenn die Kinder den
Inhalt der Geschichten oft aufgrund der Sprachbarriere nicht
verstehen, ist dies genau DAS, was sie verstehen und es ist in deren
Situation auch einfach das Wichtigste.
Nach der Geschichte wird dann gesungen.
Am liebsten singen die Kinder „I am special, I am special, don't
you see? Someone very special 'cause God made me.“
Danach üben wir mit den Kindern ,je
nach Thema der Woche, Farben, Zahlen, Formen, Tiernamen und und und. Manchmal
wird auch gebastelt, sich verkleidet oder worauf man einfach grade
Lust hat. Der Kreativität wird keine Grenzen gesetzt. :)
Nach dem morgendlichen Snack gehen wir
dann nach draußen in unseren wunderschönen Garten, in dem ein
Trampolin, Sandkiste, Schaukeln und Klettergerüste zu finden sind.
Dort wird dann bis zur Lunchtime gespielt und getobt. Vor jedem Essen
wird gebetet: „For the food we're about to receive we thank you, oh
Lord, Amen.“ Nach dem Essen halten die Kleinen ihren Mittagsschlaf
und Laura und ich haben dann ein bisschen Zeit zu entspannen.
Nachmittags kommt dann nochmal
ordentlich was auf uns zu: Die Jungs von der Schule abholen.
Man muss sich vorstellen: Hinweg 10
Minuten, Rückweg 45 Minuten. Mittlerweile sind es 6 Jungs, die wir
mehr oder weniger hinter uns herziehen müssen oder die wir davor
bewahren müssen, vor die Autos zu springen. Wenn wir dann wieder im
ABBA House angekommen sind ist die Erleichterung groß und wir sind
auch schon fast am Ende unseres Arbeitstages angekommen. Manchmal
helfen wir dann noch, die Kinder zu waschen, Zähne zu putzen und ins
Bett zu bringen, aber eigentlich haben wir um 17 Uhr Feierabend. Es
kommt dann eben immer noch darauf an, wie viel Kraft man noch
besitzt.
Aber egal, wie anstrengend die Arbeit
manchmal ist, ich bin mir absolut sicher, dass ich die richtige Wahl
getroffen habe und ich hierhergekommen bin. Jedes einzelne Lächeln
der Kinder macht auch mich zufrieden und ich freue mich, für sie da
sein zu dürfen.
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