Mittwoch, 3. September 2014

Let's begin!

Wow, bald bin ich schon 2 Wochen hier und so langsam kehrt der Alltag ein. Ich hab mir gedacht, dass nun ein guter Zeitpunkt sei, euch ein bisschen vom Projekt und meiner Arbeit hier zu erzählen.
Aber beginnen möchte ich gerne mit meinem On Arrival in Johannesburg . Nachdem wir am Flughafen von zwei AFS Mitarbeitern abgeholt wurden, ging es für uns in ein Hotel, in dem wir bei einem Seminar noch einiges an Informationen und Verhaltensregeln mit auf den Weg bekommen haben. Des Weiteren haben wir uns mit der Frage beschäftigt, warum man denn eigentlich ein Volunteer sein möchte und was es eigentlich bedeutet.
Die drei Tage waren sehr schön, um mit der vertrauten Gruppeunser großes Abenteuer zu beginnen ( auch wenn leider einige nicht dabei waren, da es mal wieder Visumsprobleme gab.. Ich drück euch die Daumen, dass die Ausreise bald klappen wird!).
Nach dem On Arrival ging es dann mit dem Gautrain für Laura (meine Mitfreiwillige) und mich nach Pretoria zu unserem Pojekt. Ganz nach dem südafrikanischen Motto „I don’t follow time, I have time“ haben wir unseren Zug verpasst und kamen etwas verspätet in Pretoria an. Das war aber wohl nicht so ein großes Problem und wir wurden dort von einer netten Frau abgeholt, die hier im Projekt als Local Volunteer arbeitet.
Als wir dann im ABBA House ankamen, wurden wir schon von einer Gruppe kleiner Zwerge begrüßt und haben dann auch gleich mit ihnen gespielt.
Wir haben hier momentan 10 Toddler (1 ½ - 5 Jährige) und 4 Babys, von denen 2 nur tagsüber hier sind und nachts bei Caremums schlafen. Laura und ich haben Glück, denn bis Mittwoch ist Milena noch hier (die alte deutsche Freiwillige, die hier 10 Monate verbracht) und sie hat uns bisher super „eingearbeitet“ und uns alles gezeigt. Dafür bin ich ihr total dankbar!  Lauras und meine Aufgabe ist es und wird es hauptsächlich sein, uns um die Toddler zu kümmern. Morgen beginnen wir um ca halb 9 mit dem hauseigenen Kindergarten. Dort singen, basteln, lesen und lernen wir mit den Kindern. Viel Erfahrungen haben wir in dem Bereich zwar nicht, aber durch die Tipps von Milena und ein bisschen Kreativität bin ich ziemlich zuversichtlich, dass wir das ganz gut packen werden.  


Was jedoch oft zu einigen Schwierigkeiten führt, ist die Sprachbarriere. Aufgrund der vielen Amtssprachen Südafrikas (11 an der Zahl) sprechen die Kinder, die zu uns kommen, kein Englisch 
sondern nur die in Pretoria üblichen Sprachen Tsuana und Zulu. Wir haben auch einige weiße Kinder hier, die nur Afrikaans sprechen können. Gerade den älteren Kindern fällt es schwer, die in Südafrika sehr wichtige Sprache, Englisch, zu lernen. Aber mit viel Geduld klappt das mit dem Englisch lernen ganz gut und vor allem die Kinder, die schon länger hier sind, können sich ganz gut verständigen und verstehen so gut wie alles.
Die Arbeit hier macht mir wirklich total Spaß, aber was mir momentan noch ein bisschen schwerfällt ist das Thema Distanz (im mentalen Sinne). Wie nah lass ich die Kinder an mich ran? Wie stark darf die Bindung sein ? Was für eine Beziehung kann ich mit den Kindern eingehen, um deren Situation im Nachhinein nicht zu verschlimmern? Denn sicher ist: Das ABBA House ist nur eine vorrübergehende Lösung für die Kinder, denn es wird versucht, sie so schnell wie möglich weiterzuvermitteln (entweder in ihre Familien zurück, zu Tante und Onkel oder in Pflege-bzw.Adoptivfamilien). Schon jetzt nennen manche Kinder mich Mama und wenn die Beziehung zu eng ist, werden die Kinder, wenn sie das ABBA House verlassen, wieder eine wichtige Bezugsperson verlieren und auch mir würde das sehr nahe gehen. Man muss also versuchen, den Kindern zu zeigen,
 dass sie geliebt werden, aber trotzdem eine gewisse Distanz bewahren. Das klingt total paradox, aber ich werde sicher herausfinden, was für mich die beste Lösung in dieser Hinsicht ist.
So weit so gut. Ich glaube dieser Eintrag reicht, um einen kleinen Einblick zu gewinnen. Ich würde mich total über Kommentare, Anregungen und/oder E-Mails von euch freuen.
Ganz liebe Grüße aus Pretoria!  

Pretoria bei Sonnenuntergang-total schön !

 
Laura und ich vor den Union Buildings (Regierungssitz Südafrikas) und Mandela Statur in Pretoria :)
 

1 Kommentar:

  1. Dank dir, Lea, für deine ersten Infos über deinen Freiwilligeneinsatz vor Ort! Ich finde es gut, dass du uns auch an deinem Gefühlsleben im Umgang mit den südafrikanischen Kindern Anteil nehmen lässt. Ihr seid vor die nicht einfache Aufgabe gestellt, in kurzer Zeit in die Rolle von Betreuerinnen benachteiligter Kinder zu schlüpfen und das Sprach- bzw. Nähe-Distanz-Problem in den Griff zu bekommen. Ich bin auch ganz zuversichtlich, dass du das schaffst! Ich bin gespannt auf deine nächsten Einträge in deinem Blog!

    Alles Liebe! Dein Papa

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