Auf den Tag genau ist nun ein Monat um
und ich muss wirklich sagen: Bis jetzt habe ich eine unglaublich
ereignisreiche und wertvolle Zeit gehabt und ich blicke
zuversichtlich auf die weitere Zeit und die tollen Erfahrungen,
die ich hier bekommen werde.
Man lebt hier einfach so in den Tag
hinein, wochenlange Planung kennt man nicht. Spontanität ist
gefragt! Und Geduld, eine Menge Geduld. Wobei wir auch beim Thema
meines Blogeintrags wären: Was ist typisch Südafrika?
Da hätten wir einmal das allgemein
bekannte afrikanische Zeitverständnis. Dabei kann aus einem „I do
it now.“ auch mal ein „Ich mache es irgendwann mal heute oder
vielleicht auch morgen.“ werden. So kommt es dazu, dass wir immer
noch und wahrscheinlich auch noch einige Wochen auf unser Waschbecken
warten müssen,welches sogar unserer Vorgängerin schon länger
versprochen wurde. Naja, ich will natürlich nicht meckern, denn wir
haben hier sogar unsere eigene Dusche und unsere eigene Toilette!
Übrigens gibt es neben dem „now“ auch noch ein „now-now“,was
wohl dem deutschen „Jetzt“ entsprechen soll, aber so ganz hab ich
da auch noch nicht durchgeblickt.
Kommen wir nun mal zum Thema
Straßenverkehr. Dass man hier keine praktische, sondern nur eine
theoretische Führerscheinprüfung absolvieren muss, um seinen
Führerschein zu bekommen, merkt man leider auch auf den Straßen. Um
das Auto fahren zu lernen, wird ans Fenster hinten ein „L“
geklebt und so darf man dann mit Mami oder Papi ohne jegliche
Erfahrung durch die Gegend düsen, bis man dann seine theroetische
Prüfung absolviert. So kommt es dann, dass oftmals anstatt den
Blinker zu benutzen, irgendwelche Handzeichen aus dem Fenster gegeben
werden, rote Ampeln überfahren werden, ohne Grund gehupt wird und
und und. Es werden außerdem die verrücktesten Dinge auf
Ladeflächen transportiert und nachdem diese dann ganz provisorisch
befestigt werden, geht’s auf die Highways. Auch werden oft Menschen auf
diesen Ladeflächen transportiert.
Daneben gibt’s dann auch noch die
Minibustaxis, welche aller Anschein nach ihre eingebaute Vorfahrt
haben. Diese Minibustaxis werden fast ausschließlich von der
schwarzen Bevölkerung genutzt und sind DAS Fortbewegungsmittel. Ich
hatte auch schon das Vergnügen eines zu nutzen und abgesehen davon,
dass sie wie viele Autos hier keine Sicherheitsgurte besitzen, man
mit ca 15 Leuten kuscheln muss und man hoffen muss, dass es nicht
auseinanderbricht, ist es eine gute Möglichkeit von A nach B zu
bekommen, vor allem wenn man wie wir kein Auto zur Verfügung hat.
Übrigens werden die Ampeln hier Robots
genannt und es befinden sich immer vor und nach der Kreuzung Robots,
sodass man sozusagen über eine rote Ampel fährt, wenn man in eine
Straße abbiegt. Wenn man außerdem im Supermarkt rote,gelbe und
grüne Paprikas im Dreierpack kauft, werden diese „Robot Peppers“
genannt. Das hat mich dann doch ein bisschen zum Schmunzeln gebracht.
:)
Soweit so gut. Das waren erstmal meine
allerersten Eindrücke vom typischen Südafrika. Es wird aber in
jedem Fall noch ein zweiter Teil kommen !
Aber erstmal werde ich euch die
nächsten Tage ein Update vom ABBA House und einen Überblick über
meine Aufgaben und mein Tagesablauf geben. Es tut mir übrigens sehr
Leid, dass es bisher kaum Fotos gab. Ich darf aus
datenschutzrechtlichen Gründen keine Bilder von den Kindern hier
veröffentlichen. Es gibt jedoch Bilder und wer sich für diese
interessiert, dem kann ich gerne einige per Mail senden, das geht
nämlich in Ordnung. Aber ich werde auf jeden Fall hier noch einige
Bilder vom Haus veröffentlichen.
Ganz liebe Grüße von mir ! :)
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